Bildung, aber praktisch – Die Professional Development Fair Das Jura-Studium hat mit der Praxis nicht viel zu tun – Das denken zumindest viele. Die European Law Students Association (ELSA) hat es sich aber zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Erst im letzten Jahr wurde das Konzept einer Professional Development Fair von der Generalversammlung beschlossen. Und schon in diesem Jahr durften drei Dutzend Studierende aus dem deutsch- sprachigen In- und Ausland ihre professio- nellen Fähigkeiten in Heidelberg ausbauen. Das Konzept der Professional Development Fair dreht sich vor allem um eins: Berufs- vorbereitung. Mindestens fünf Professional Development Workshops stehen pro Kon- ferenz auf dem Programm. Vom 24. bis zum 27. November 2022 durften die Teilnehm- enden so Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche erhalten. Nach einem Stimmbil- dungs-Workshop von Law and Voice, der den Beginn der Konferenz einläutete, konnten sich die Studierenden bereits am nächsten Morgen über die ersten professionellen Kontakte mit der Kanzlei RITTERSHAUS erfreuen. Auch CMS, Greenfort und MLP waren bei der PD Fair zugegen. Mit ihnen wurden alle Stationen des beruflichen Werdegangs in Angriff genommen: Rhe- toriktraining, CV-Schreiben und Darstellung im Netz standen auf der Tagesordnung. Jura bedeutet nämlich nicht mehr nur dicke Bücher, vollgeschriebene Seiten und ver- krampfte Hände. Für manche kann der kilo- schwere Kommentar vielleicht bald dem leich- ten Laptop weichen: Bei Veranstaltungen zu Tech Law & KI ermöglichte RAILS e.V., die Robotic & AI Law Society, so einen Einblick in ihren nicht so altmodischen Alltag. Und wer arbeiten kann, sollte auch entspannen dürfen: von Stadtführung und Weihnachts- markttour bis zu einer Abschlussparty gab es viele Möglichkeiten zum Kennenlernen der Leute und der Stadt. Am Herzen von ELSAs Verbindung zur juristischen Berufswelt steht aber vor allem eins: Die ELSA Traineeships. Dieses Praktikumsvermittlungsprogramm ist das älteste Projekt von ELSA und hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die internationale Kooperation und das Verständnis zwischen Jurastudent:innen zu stärken. Teilnehmende erhalten die einzig- artige Chance, bezahlte Praktika außerhalb des eigenen Studienlands bei Kanzleien, NGOs, Universitäten und Unternehmen ver- mittelt zu bekommen und so natürlich auch wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die den eigenen beruflichen Horizont ausweiten. Um mehr Studierenden diese Möglichkeit näher- zubringen, werden auch die Professional Development Fairs immer im Bewerbungs- zeitraum der Traineeships abgehalten. Auf einer Informationsveranstaltung am Samstag- morgen bekamen die Teilnehmenden einen näheren Einblick in die Welt der Traineeships und zugleich die Gelegenheit, sich selbst um die Aufnahme in das Traineeship Programm zu bewerben. Am Ende dieses eng getakteten Wochenendes durften die Studierenden auf viele spannende Workshops, neue Kontakte und eine großartige Zeit in Heidelberg zurückblicken. Und auch in Zukunft soll es weitere Profes- sional Development Fair geben und zwar in ganz unterschiedlichen Formaten. Schon bald sollen sie nicht nur national ausgerichtet werden können, sondern vielmehr auf allen Ebenen, angefangen bei der regionalen. So können mehrere Professional Development Fair gleichzeitig in unterschiedlicher Länge stattfinden, bei denen Studierende aus allen Ecken des In- und Auslandes zusammen ihre professionellen Fähigkeiten weiterbilden können. Die Professional Development Fairs werden aber eines immer gemeinsam haben: Diverse Einblicke in die berufliche Welt, die von Expertinnen aus dem jeweiligen Gebiet begleitet werden, sowie die Gelegenheit, die ELSA Traineeships besser kennenzulernen.